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Das mPPR Scoring: Eine effektive Revolution für Fantasy Football

Die Entwicklung des Fantasy Football: mPPR nur der nächste Schritt

Seit der Gründung des Fantasy Footballs im Jahr 1962 haben sich die Spieler immer bemüht, die Leistungen der realen NFL-Spieler in Fantasypunkten zu bewerten. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Anpassungen vorgenommen, um Positionen aufzuwerten und den aktuellen Trends in der NFL gerecht zu werden. Doch was wäre, wenn es ein Scoring-System gäbe, das einfach zu verstehen und anzuwenden ist und gleichzeitig die realen Leistungen der Spieler genau widerspiegelt? Genau das verspricht das Minus-Points-Per-Reception-Framework (mPPR). In diesem Artikel werden wir das mPPR-Framework genauer beleuchten und die dahinterliegende Statistik erläutern.

Die Geschichte des Fantasy Footballs begann im Jahr 1962 mit der Gründung der ersten FanFoo-Liga durch Bill Winkenbach, Partner der Oakland Raiders. Das ursprüngliche Roster bestand aus verschiedenen Positionen, die die realen Positional Values der Spieler widerspiegeln sollten. Da zu damaliger Zeit noch nicht viele Daten gesammelt wurden, beruhte das Scoring jedoch lediglich auf erzielten Touchdowns. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder Anpassungen vorgenommen, um den Fantasy Football an die aktuellen Entwicklungen in der NFL anzupassen. Mit der Entwicklung von Analytics und Play by Play Daten kann ein Fantasy Football Setting beliebig komplex angepasst werden. Aus diesem Grund wurde mit dem mPPR-Framework die perfekte Symbiose von Einfachheit und Realitätsnähe im Fantasy Football geschaffen.

Die mPPR-Philosophie – Einfachheit trifft Genauigkeit

Die Philosophie des mPPR-Frameworks basiert auf dem Streben von Mike Filichicia, ein Fantasy Football-System zu entwickeln, das die reale NFL so genau wie möglich widerspiegelt. Hierbei wurden verfügbare Statistiken verwendet und Regressionen durchgeführt, wobei die folgenden Leitlinien im Mittelpunkt standen:

  • Genauigkeit: Fantasy Football soll die tatsächliche Leistung der Spieler akkurat messen. Hierfür wurden drei wesentliche Voraussetzungen berücksichtigt:
    1. Realistische Spielzugwerte: Die Fantasy-Punkte sollen den Expected Points Added (EPA) entsprechen, um eine realistische Bewertung zu ermöglichen.
    2. Realistische Spielerwerte: Die Spielergehälter sollen den Fantasy-Wert und somit auch den realen Wert in der NFL widerspiegeln.
    3. Realistische Positionswerte: Das Roster und das Scoring-System sollen die realen Positionswerte widerspiegeln. Beispielsweise wurde von einem System mit 1RB+3-4WR zu einem System mit 1-2 RB+2-4 WR gewechselt, um den Einfluss von Spielern wie C. Patterson aufgrund der vorliegenden Daten zu berücksichtigen. Zusätzlich wurde eine zusätzliche Position eingeführt, um die strategische Komponente zu stärken, wodurch nun 7 Offensivspieler (12 – 5 OL) und 12 Defensivspieler aufgestellt werden können.
  • Einfachheit: Jeder Spielzug während eines NFL-Spiels sollte leicht in Fantasy-Punkte umgerechnet werden können. Es wurde darauf geachtet, den Zielkonflikt zwischen Genauigkeit und Einfachheit zu berücksichtigen und mit dem aktuellen Scoring-System eine Lösung zu finden.
  • Integrität: Identische Spielausgänge sollten unabhängig von Spielart (Lauf/Pass) oder Position (QB/WR/RB) gleich bewertet werden.

Durch die Berücksichtigung dieser Leitlinien strebt das mPPR-Framework eine realitätsnahe und faire Bewertung der Spielerleistungen im Fantasy Football an. Es ermöglicht den Spielern, die Faszination der NFL in ihrer Fantasy Football-Erfahrung genau zu erleben.

Offensive Scoring: Theorie

Das Scoring-System der Offense basiert auf zwei grundlegenden Frameworks: dem 10-Per-4-Framework und dem EPA-Framework. Das 10-Per-4-Framework bildet das Verhältnis zwischen Scoring Attempts (Downs) und Yards ab. Jeder Attempt wird mit -0,5 Punkten bewertet, während jeder Yard mit 0,2 Punkten bewertet wird. Tabelle 1 zeigt, dass ein Spieler, der in vier Versuchen 10 Yards überbrückt genau 0 Punkte erhält. Demnach muss ein Spieler entweder 2,5 Yards erzielen, oder ein durch den EPA-Framework abgedecktes Ergebnis (im Falle von 10 Yards bei 4 Versuchen ein First Down) erzielen, um einen „Erfolg“ abzubilden. Sollte ein Spieler nur 9 Yards in 4 Versuchen erzielen, hat er für sein reales NFL Team keinen Wert gestiftet. Genau diesen Aspekt berücksichtigt der 10-Per-4-Framework, indem der Spieler für das Fantasy Team ebenfalls keinen Wert generiert. Dieses Verständnis ist essentiell, um das Scoring-System zu verstehen.

DownYardsFantasypunkte
15+ 0,5
20– 0,5
32,50
42,50
4 Downs100
Tabelle 1: Der Fantasyspieler bringt nur Punkte, wenn er nach 10-Per-4-Framework dem realen NFL Erfolg zuträglich ist!

Da der Spieler in diesem Beispiel durch das First Down dem Team allerdings Wert gestiftet hat, kommt über den 10-Per-4-Framework hinaus der EPA-Framework zum Einsatz. Der EPA-Framework basiert auf der Expected Points Added-Metrik, bei der jeder Stat ein durchschnittliches implizites Punkteresultat zugewiesen wird. Durch Regressionsanalysen wurden die Stats auf die implizierten Punkte – in unserem Beispiel +0,5 Punkte für das erzielte First Down – abgebildet. Das mPPR-Framework multipliziert das Fantasy Scoring mit einem Faktor von 2,6 gegenüber dem EPA, um den Wert der einzelnen Stats besser zu bewerten. Dieser Faktor wird benötigt, da EPA sich im Mittel auf 0 addieren. Zum Hintergrund der einzelnen Faktoren empfehle ich die komplette Scoring Philosophy des mPPR-Frameworks.

Offensive Scoring: Praxis

Im mPPR-Framework wird das Scoring der Offense anhand verschiedener Positionen und Stats umgesetzt. Das Scoring-System wurde entwickelt, um die realen Leistungen der Spieler akkurat und einfach abzubilden. Eine detaillierte Übersicht des Offense Scorings und der dazugehörigen EPA sehen wir in untenstehender Tabelle.

Stat KategorieEPAFPTSFaktor
Rush Attempt-0,55-0,50,90
Pass Attempt / Target / Sack-0,84-11,20
Completion / Reception0,380,51,33
Yard Gained0,070,22,72
First Down0,730,50,68
Touchdown1,8742,41
Interception-3,60-102,78
Fumble-2,74-62,19
Self Fumble Recovery2,3862,52
Penalty Yards-0,06-0,23,59
Tabelle 2: Offense Scoring des mPPR-Frameworks

Defensive Scoring: Theorie

Das Individual Defensive Player (IDP) Scoring stößt auf verschiedene Herausforderungen, die eine genaue Bewertung der Leistungen der Defensive-Spieler erschweren. Einige dieser Probleme sind:

  1. Viele Plays berücksichtigen die Leistungen der Defense nicht vollständig. Wenn beispielsweise ein Wide Receiver den Ball fängt und dabei außerhalb des Spielfelds geht, wird in den Statistiken der Defense-Spieler keine Anerkennung für seine Rolle bei der Ausführung des Spielzugs gegeben. Im Gegensatz dazu wird bei der Offense für jede Art von Versuch, sei es ein Pass oder ein Laufspielzug, eine entsprechende Statistik erfasst.
  2. Es gibt Spielzüge, bei denen Punkte erzielt werden, aber keine Bewertung für die Defense erfolgt. Wenn zum Beispiel ein Touchdown erzielt wird, sollten die Defense-Spieler für ihre Rolle bei der Verhinderung des Touchdowns bestraft werden. Allerdings werden diese Aktionen oft nicht erfasst, da die Tackle oder die Deckung in den Play-by-Play-Daten nicht berücksichtigt werden.
  3. Infolgedessen bleiben etwa 15% aller NFL-Spielzüge beim IDP-Scoring unberücksichtigt, obwohl es wünschenswert wäre, die Leistungen der Defense-Spieler zu belohnen oder zu bestrafen.
  4. Darüber hinaus gibt es Spielzüge, bei denen zwar IDP-Punkte erfasst werden, aber meiner Meinung nach nicht vollständig. Wenn beispielsweise ein Safety den Tackle bei einem 30-Yard-Lauf des gegnerischen Teams macht, erhält er Punkte für den Tackle. Gleichzeitig sollte jedoch auch die Front 7 bestraft werden, die es zugelassen hat, dass der Spielzug überhaupt so weit voranschreitet.

Diese Beispiele verdeutlichen, warum es so schwierig ist, ein einheitliches IDP-System zu entwickeln. Die Vielfalt der Spielzüge und die Schwierigkeit, alle relevanten Leistungen der Defense-Spieler zu erfassen, erschweren die Gestaltung eines konsistenten Bewertungssystems.

Defensive Scoring: Praxis

Das mPPR-Scoring-System der Defense sorgt durch die Basis des 10-Per-4-Framework und der Berechnung von EPA jedoch dafür, dass auch hier weitestgehend reale NFL-Leistungen abgebildet werden. Ähnlich wie bei der Offense wird das Fantasy Scoring mit einem Faktor von 2,6 multipliziert, um den Wert der einzelnen Stats besser zu bewerten.

Darüber hinaus wird auf drei „versteckte“ Stats über PFF zugegriffen: Stopfen des Run-Gaps, QB Pressure und Tight Coverage. Diese drei Punkte führen zu einer Art „Proxy-System“, welches dazu führt, dass Cornerbacks bspw. eine geringere Punktzahl für Tackles erhalten, dafür eine höhere Punktzahl für abgewehrte Pässe.

Eine detaillierte Darstellung für jede einzelne Positionsgruppe würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, daher verzichte ich auf eine Darstellung der Proxys und möchte auf die wichtigsten Aspekte hinweisen denn wie in der Offense gilt auch hier:

  • 0.5 Punkte pro „Play-Make“
  • EPA Regression

Die ganzheitliche Vision des Minus PPR: Positional Value, Limitationen und das Verhältnis von Offense zu Defense

Limitierungen durch Plattformen und Nutzer

Das Minus PPR ist mehr als nur ein Scoring-System – es ist ein umfassendes Konzept, das verschiedene Aspekte des Fantasy Footballs miteinander verbindet. Die isolierte Betrachtung einzelner Teile funktioniert nur begrenzt, da das Zusammenspiel der verschiedenen Positionen und Teams von zentraler Bedeutung ist.

Leider machen es einem die Fantasy Football Plattformen aktuell noch schwer. Ganzheitlich ist das Konzept – alleine schon mangels IDP-Positionen auf Sleeper – nur auf MyFantasyLeague abzubilden. Natürlich kann man sich nur auf die Offense konzentrieren, wie wir es im Arcade Bowl tun. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass auch dort einige Aspekte (wie bspw. Own Fumble Recovery oder Penalty Yards) nicht abzubilden sind. Gleichzeitig muss man im Rahmen der Möglichkeiten meines Erachtens im Framework bleiben und nicht die Offense-Positionen um ein oder zwei Flex-Spots zu erweitern, um letztendlich mit 8 oder 9 Offense-Spielern zu spielen.

Die 16 Teams sind meiner Ansicht nach auch genau so ein wesentlicher Bestandteil der Positional Balance, die wir sorgfältig analysiert haben, wie der Auction Draft. Auf beides müssen wir aus organisatorischen Gründen im Arcade Bowl verzichten. die Rückmeldung von Sleeper ergab bspw., dass Slow-Auction-Drafts mit Proxy-Bids wahrscheinlich niemals implementiert werden. Dadurch muss man einen Auction Draft live abhalten, was mitunter sehr schwierig wird.

Positional Value im Detail

Eine weitere Limitierung, die in Wahrheit als Chance betrachtet werden kann, liegt in den Veränderungen der NFL. Der NFL-Realismus bildet das Kernstück unseres Frameworks. Jedes Jahr führen wir eine rückwirkende Analyse für die vergangenen drei Spielzeiten durch, um festzustellen, mit welchem Personal die NFL-Teams angetreten sind. Zum Beispiel haben im Jahr 2020 fast alle Teams (außer den Minnesota Vikings) hauptsächlich mit 3-WR-Sets gespielt. In der Saison 2021 zwangen uns jedoch die Miami Dolphins und die Atlanta Falcons mit ihren Formationen dazu, die Anforderung von 3 WRs aufzuheben, da sie vermehrt mit 2-WR-Sets spielten.

Durch die Auswertung dieser verfügbaren Daten ermitteln wir, wie die gewichtete Verteilung der Positionen im gesamten Roster aussehen sollte. Über drei NFL-Spielzeiten haben wir insgesamt 96 „Team-Spielzeiten“ erfasst (32 Teams á 3 Spielzeiten). Daraus bestimmen wir die Anzahl der Spieler, die innerhalb der Top 12 (12 Fantasy-Starter) der Total Snaps waren. Aufgrund dessen ergeben sich drei Kategorien. „Team2“ beschreibt das Team, das die zweithäufigste Anzahl der Positionsspieler auf dem Feld hatte. „Team95“ das Team, das die zweitwenigste Anzahl der Positionsspieler auf dem Feld hatte. Und „Median“ bezieht sich auf den Medianwert über alle 96 „Team-Spielzeiten“.

In diesem Kontext erkennen wir das zuvor angesprochene Muster der 2-WR-Sets. Das Team95 spielt im Durchschnitt mit lediglich 2,4 Wide Receivern in der Startaufstellung. In der Analytics Dynasty Liga, die dem mPPR zugrunde liegt, folgen wir der Philosophie, dass wir eine bestimmte Aufstellung verwenden dürfen, wenn das Team im Median gelegentlich oder ein Ausreißer-Team sie überwiegend einsetzt. Basierend auf dem Beispiel der Wide Receiver bedeutet dies, dass wir 2-4 Wide Receiver als Starter einsetzen dürfen, während es bei den Running Backs nur 1-2 sind (in Sleeper können diese „von bis“-Angaben über die Flex-Positionen abgedeckt werden).

2020-22QBRBWRTEDTDELBCBS
Team21.11.83.62.13.23.12.73.42.9
Median1.01.23.01.72.52.42.02.92.2
Team951.01.02.41.11.51.61.32.31.9
Tabelle 3: Personaleinsatz in den NFL-Saisons 2020 – 2022.

Somit spiegeln wir im mPPR nahezu identisch die Positional Balance der NFL wider und erreichen mit dem Scoring nach Expected Points Added (EPA) auch den Positional Value analog zur NFL.

Das Werteverhältnis von Offense zu Defense

Um dies alles abzurunden, haben wir uns auch mit dem Verhältnis von Offense zu Defense befasst. Chase Stuart und Brian Burke, zwei angesehene Persönlichkeiten der NFL-Analytics-Community und Gründer von AdvancedFootballAnalytics, haben in einem Essay festgestellt, dass ein Verhältnis von 4/3/1 für den Erfolg eines NFL-Teams relativ genau ist. Die Offense macht 4 Teile (50%) des Erfolgs aus, die Defense 3 Teile (37,5%) und das Special Team 1 Teil (12,5%).

Die Ratio des Minus PPR Scorings von Offense zu Defense liegt immer zwischen 1.3 und 1.4, was dem Verhältnis von 4/3 sehr nahekommt. So schaffen wir eine ausgewogene Balance zwischen Offense und Defense in unserem einzigartigen Scoring-System.

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Das mPPR-Framework bietet eine innovative und realitätsnahe Möglichkeit, die Leistungen von NFL-Spielern im Fantasy Football zu bewerten. Durch die Verwendung von vorhandenen Statistiken und Regressionen werden die realen Leistungen der Spieler akkurat abgebildet. Das Scoring-System ist einfach zu verstehen und anzuwenden, und bietet den Fantasy Football-Spielern eine faire und genaue Bewertung der Spielerleistungen.

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